Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
in wenigen Tagen, konkret am 5. November, wählen die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika eine neue politische Führung. Nicht nur der turbulente Wahlkampf um dieses mächtige Amt mit internationaler Bedeutung hat uns durch das gesamte vergangene Jahr begleitet, auch die Folgen des politischen Wechsels in den USA werden uns in absehbarer Zukunft berühren. Aus diesem Grund widmet sich die Landeszentrale für politische Bildung Anfang November in verschiedener Weise der internationalen Bühne und rückt neben den Vorgängen rund um die Wahlen in den USA auch gesellschaftliche, geopolitische und historische Fragen in den Fokus, die das Leben der Thüringerinnen und Thüringer betreffen.
Dieser Newsletter gibt einen ausgewählten Überblick über unsere aktuellen Angebote, die die US-Wahl direkt sowie internationale Dimensionen von Politik und Geschichte thematisieren. Ich freue mich, Sie auf unsere vielfältigen Formate aufmerksam machen zu dürfen und hoffe, das eine oder andere Angebot stößt auf Ihr Interesse.
Ihre Franziska Gräfenhan, Referentin für politische Medienbildung der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Neue Episode des LZT-Podcasts „Thüringen Talks“
Blick über den politischen Tellerrand: Die Wahlen in den USA
Ab 30. Oktober online auf allen gängigen Podcast-Kanälen, unserer Website und dem Webdossier www.bildungfürdemokratie.de
Wie hat sich das Wahljahr in den USA bis dato gestaltet? Vor welchem gesellschaftlichen Hintergrund finden die Wahlen statt? Welche Folgen hat das Ergebnis für die Bürger und Bürgerinnen in Deutschland?
In der elften Folge des LZT-Podcasts „Thüringen Talks“ ist Michael Dreyer, Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zu Gast im Studio. Mit LZT-Referentin Franziska Gräfenhan spricht er über die internationale Bedeutung der US-Präsidentschaftswahlen und blickt auch auf künftige politische Herausforderungen des Landes.
Porträt Michael Dreyer: privat
Link zum Podcast
Neuer Beitrag zum LZT-Blog „Wahlen in den USA“
Das unterschätzte Amt: Die Vizepräsidentschaft in den USA
Online auf dem Webdossier www.bildungfürdemokratie.de
Zusammen mit dem US-Präsidenten wird im November auch das Amt der Vizepräsidentin neu gewählt. Dass auf diesem Amt nicht der gleiche mediale Fokus liegt, wie auf der Präsidentschaft ist üblich, verkennt aber die Bedeutung dieses Postens. Schließlich ist die Vizepräsidentin in aller Regel die letzte Person, mit der der Präsident spricht, bevor er eine Entscheidung fällt – sie hat damit erheblichen Einfluss auf US-Politik. Das war nicht immer so.
Der Politikwissenschaftler Tim Haas wirft im achten Beitrag des Blogs „Wahlen in den USA“ einen Blick auf die Bedeutung und die Entwicklung des Amtes der Vizepräsidentin. Welche politischen Funktionen erfüllt die Stellevertreterin des US-Präsidenten? Welcher Gestaltungsspielraum kommt ihr qua Verfassung zu? Und wie hat sich das Amt seit der Gründung der USA entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt der Autor, der dabei immer auch auf die aktuellen Ereignisse im Wahlkampf beleuchtet.
Vice Präsidental Duell: Tim Haas
Link zum blog
Podiumsdiskussion der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Amerika hat gewählt: Ergebnisse und Folgen der US-Präsidentschafts- und Kongresswahlen 2024
Ergebnisanalyse und Q&A-Session mit Michael Dreyer, Matthias Enders, Tim Haas und Jörg Hebenstreit, 07.11.2024 | 18:00 | Jena, Carl-Zeiß-Str. 3, HS 3
Die Präsidentschaftswahlen am 5. November entscheiden für die kommenden vier Jahre nicht nur über die Bewohner*in des Weißen Hauses. Auch das Repräsentantenhaus, ein Drittel des Senates und die politische Führung in zahlreichen Staaten werden neu gewählt – und beeinflussen damit auch die politischen Gegebenheiten bei uns. Experten des Instituts für Politikwissenschaft blicken auf den Wahlkampf und Wahltag zurück und diskutieren die Folgen des Wahlergebnisses.
Termin: Donnerstag, 7. November 2024, 18 Uhr, Eintritt kostenfrei
Veranstaltung in unserer Reihe "Das politische Buch im Gespräch"
Herfried Münkler: Welt im Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert
Lesung und Gespräch mit dem Autor, 05.11.2024 | 18:00 | Hildburghausen, Seminarstraße 2
Die Welt ist in Aufruhr. Doch wie wird sie sich neu sortieren, und wie wird sie im 21. Jahrhundert aussehen? Vor welchen Umwälzungen, Brüchen und Umbrüchen stehen wir?
Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine wissen wir, dass die bislang geltende Weltordnung an ihr Ende gekommen ist. Eine auf Werten und Normen fußende Weltordnung durchzusetzen, übersteigt die Fähigkeiten des Westens. Die USA, einst »Weltpolizist«, befinden sich trotz internationalen Engagements auf dem Rückzug; die UN, der man diese Rolle ebenfalls zugedacht hatte, blockiert sich selbst. Und die Europäer sind schlicht nicht imstande, eine Weltordnung zu hüten. Eine prekäre, risikoreiche Lage.
Herfried Münkler zeigt in dieser geopolitischen Analyse, wo in Zukunft die Konfliktlinien verlaufen. Viel spricht dafür, dass ein neues System regionaler Einflusszonen entsteht, dominiert von fünf Großmächten. Wo liegen die Gefahren dieser neuen Ordnung, wo ihre Chancen? Wäre es ein austariertes Mächtegleichgewicht – oder Chaos? Und wie sollten sich Europa und Deutschland in den zu erwartenden globalen Auseinandersetzungen verhalten?
Termin: 05.11.2024, Teilnahme gebührenfrei
Anmeldungen erwünscht unter: anmeldung@vhs-hbn.de oder 03685 702085
Der Vortrag von Herfried Münkler und das anschließende durch Wieland Koch (LZT) moderierte Diskussionsforum findet in Kooperation mit der Volkshochschule „Joseph Meyer“ Hildburghausen statt.
Veranstaltung in unserer Reihe "Das politische Buch im Gespräch"
Thomas Lux: Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft
Lesung und Gespräch mit dem Autor, 08.11.2024 | 18:00 | Weimar, Graben 6, VHS-Haus
"Soziale Konflikte sind nie einfach nur da; sie werden auch gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert." Von einer "Spaltung der Gesellschaft" ist immer häufiger die Rede. Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. So plausibel sie klingen mögen werfen entsprechende Diagnosen doch Fragen auf: Wie weit liegen die Meinungen in der Bevölkerung wirklich auseinander? Und ist die Gesellschaft heute wirklich zerstrittener als zur Zeit der Studentenproteste oder in den frühen 1990ern? Nicht zuletzt weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not.
Termin: Fr., 08.11.2024, 18:00 Uhr, Teilnahme gebührenfrei
Anmeldung unter https://www.vhs-weimar.de/programm/kurs/24210204
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Volkshochschule Weimar durchgeführt.
Unsere Publikationen zum Thema
Lesen und mehr wissen: Unsere Bücher mit Bezug zu den USA
Aus der Reihe „Geschichte hinter dem Bild“
"9/11 – Der 11. September 2001" von Michael Butter und Birte Christ
Die Terroranschläge des 11. September 2001 produzierten Bilder von enormer symbolischer Bedeutung und hatten nachhaltigen Einfluss auf die Weltpolitik. Dieses Heft zeichnet detailliert die Ereignisse und die Folgen dieses Tages nach - auch für Deutschland und Europa.
"Die Berliner Luftbrücke1948/49" von Walter Mühlhausen
Als Reaktion auf die von den einstigen Verbündeten USA, Großbritannien und Frankreich eingeleiteten Schritte zur Gründung eines Weststaates riegelt die Sowjetunion am 24. Juni 1948 den Westen Berlins ab. Amerikaner und Briten, unterstützt von den Franzosen, kontern mit der Luftbrücke.“
"Die Kubakrise - 16. - 28. Oktober 1962" von Rolf Steininger
Am 27. Oktober 1962, dem „schwarzen Samstag“, stand die Welt am Rande eines Atomkrieges: Sowjetische Atomraketen auf Kuba waren einsatzbereit. Kuba war der letzte direkte Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion.
"Der Vietnamkrieg. 1950 – 1975" von Rolf Steininger
den USA blieb der Vietnamkrieg ein Trauma, das die Nation so spaltete wie nichts mehr seit dem Bürgerkrieg 100 Jahre zuvor und der bis heute nachwirkt.
Aus der Reihe „Blätter zur Landeskunde“:
"Thüringen unter amerikanischer Besatzung (April bis Juli 1945)" von Volker Wahl
Nach der Beendigung der NS-Herrschaft 1945 stand Thüringen knapp 100 Tage unter amerikanischer Besetzung. Doch das historische Verständnis dafür wurde schon bald kanalisiert und über vier Jahrzehnte durch das ideologisch verbrämte Geschichtsbild der DDR überlagert.
Aus der Reihe „Serien und Politik“
"The Boys »SUPES« RETTEN AMERIKA" von Marianne Leijte
Es liegt an den Boys, einer Gruppe von Menschen, die alle von Superhelden geschädigt sind, der Welt zu zeigen, wie die Superheldengruppe The Seven und das Unternehmen Vought in Wirklichkeit sind. Die Bezüge der TV-Serie zur US-amerikanischen Innenpolitik und Gesellschaft sind aktuell.
Aus der Reihe „Quellen zur Geschichte Thüringens“
"Thüringen 1945 Januar bis Juni Kriegsende und amerikanische Besatzung - Quellen 41" von Jens Schley
Im April 1945 endete in Thüringen der Zweite Weltkrieg. Es folgten knapp zwei Monate amerikanische Besatzung, bevor Anfang Juli sowjetische Truppen das Land übernahmen. Im Rückblick steht das Jahr 1945 zunächst für den Krieg auch in Thüringen mit all seinen Zerstörungen und der Gewalt eines untergehenden Regimes und den anschließend sehr unterschiedliche Erfahrungen und Haltungen der Thüringer.
Einzelpublikation
"Das amerikanische Jahrhundert. Die USA als globale Führungsmacht" von Rolf Steininger
The American Century: Diesen Begriff prägte der amerikanische Verleger Henry Luce in einem Artikel im Februar 1941 in seinem Life-Magazin. Luce forderte darin den Kriegseintritt der USA und sagte voraus, dass in Zukunft die Demokratie der USA unter anderem durch eine energische Außenpolitik gesichert werden könne. Am Ende des Zweiten Weltkrieges trat genau das ein, was Luce gefordert hatte: The American Century, das amerikanische Jahrhundert begann.
Unser nächster Sondernewsletter wird sich mit den Thema "9. November - Schicksalstag der Deutschen" beschäftigen.
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