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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 5/2022


Materialien und Links
Krieg in der Ukraine – Hintergrundinformationen und Handreichungen für Lehrkräfte


Am 24. Februar 2022 ließ Russlands Präsident Putin russische Militärverbände mit der aberwitzigen Begründung in die Ukraine einfallen, dass der souveräne Nachbarstaat mit der als „Brudervolk“ geltenden Nation als Vorposten einer aggressiven westlichen Politik gegenüber Russland „vollständig demilitarisiert und entnazifiziert“ werden müsse.

Über Nacht hatte sich damit die Welt schlagartig verändert: In Europa wird nach mehr als einem Dreivierteljahrhundert weitgehendem Friedens wieder ein „heißer“ Krieg geführt, der globale Weltfrieden ist bedroht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In ungeheurer Dynamik vollzog die deutsche Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik einen radikalen Kurswechsel und die Europäische Union und die NATO finden zu einer kaum mehr vorstellbarer Einheit und Geschlossenheit. In der UNO-Vollversammlung verurteilen 141 Staaten die russische Invasion, bei 34 Enthaltungen stehen nur noch die Diktaturen Belarus, Nordkorea, Eritrea und Syrien auf der Seite des vom Autokraten Putin regierten Russland.

Aus aktuellem Anlass stellt die Landeszentrale auf ihrer Website Informationen und Materialien zum Thema bereit.

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Videovortrag
“Virginia Woolf – Christa Wolf – Charlotte Wolff. Schwestern im Geist” - Eine Vortragsveranstaltung im Rahmen der LZT-Reihe „Berühmte Frauen. Lebenswege und Visionen


Anlässlich des 140. Geburtstages von Virginia Woolf am 25. Januar 2022 hat Professorin Ilse Nagelschmidt in einem Online-Vortrag für Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen die Geschichte einer Schwesterlichkeit von der im Victorianischen Zeitalter geborenen Virginia Woolf (1882-1941), der DDR-Autorin Christa Wolf (1929-2011) und der bis zu ihrem Tod in London lebenden und 1933 exilierten Wissenschaftlerin Charlotte Wolff (1897-1986) nachvollzogen. Alle drei trafen sich in dem Bestreben, traditionelle Geschlechterstrukturen und Oppositionen aufzuheben. Sie übten Kritik an der Unterdrückung des Weiblichen und forderten das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung.

YouTube-Video


Veranstaltung
Fußball als einigendes Band – Das geheime deutsch-deutsche Fußballspiel von Altenburg 1981


21.03.2022 | 18:30 | Altenburg, Volkshochschule, Hospitalplatz 6

Mit dem Sporthistoriker Dr. René Wiese und Zeitzeugen aus Ost und West

Am Nachmittag des 21. März 1981 wird es lebhaft auf dem Postsportplatz von Altenburg. Ein Freundschaftsspiel der Alten Herren der BSG Wismut Altenburg gegen eine Mannschaft aus Hettstedt im Harzvorland ist angekündigt. Doch irgendetwas stimmt bei dieser Begegnung nicht. Beide Mannschaften tragen Adidas-Trikots und die Spieler des Gästeteams sprechen einen selten gehörten Dialekt. Auf ihren Trikots ist „Gulf Atletico 71“ gedruckt. Das Spiel ist noch nicht beendet und schon sind die Sicherheitsorgane der DDR vor Ort, um Ermittlungen einzuleiten. Denn an der Staatsgrenze waren vorgebliche Besucher der Leipziger Messe aus Frankfurt/Main aufgefallen, die Trikots mit dem Aufdruck „BSG Wismut“ und Autogrammkarten von Norbert Nachtweih, einem aus der DDR geflüchteten Bundesligastar von Eintracht Frankfurt, im Gepäck hatten.
Die Spur führt nach Altenburg. Das Spiel entpuppt sich als Begegnung von Fußballfans aus Altenburg und Frankfurt/Main. Der Fall wird zum Politikum. Über Stasi-Minister Erich Mielke landen die Ermittlungsergebnisse sogar auf dem Schreibtisch von SED-Chef Erich Honecker. Die Altenburger Organisatoren und viele Funktionäre werden politisch zur Verantwortung gezogen. Denn das Spiel hätte nie stattfinden dürfen.
2021 jährte sich dieses Spiel zum 40. Mal. Aus diesem Anlass wollten wir auf einer Podiumsveranstaltung Zeitzeugen von damals versammeln und dabei einerseits an die Fußballrealität im geteilten Deutschland erinnern, andererseits aber auch aufzeigen, wie es den Deutschen in Ost und West mit raffinierten „Doppelpässen“ gelang, die Realität der Mauer zu „umspielen“. Corona-bedingt kann die Veranstaltung erst jetzt stattfinden.

Eintritt: frei! Anmeldung erbeten unter Tel. (03447) 507928 oder per Mail: vhs-altenburg@altenburgerland.de

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Lesung und Gespräch
Maren Gottschalk: Wie schwer ein Menschenleben wiegt. SOPHIE SCHOLL. Eine Biografie


22.03.2022 | 19:00 | Saalfeld, Stadt- und Kreisbibliothek, Markt 7

«Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!», hieß es auf einem Flugblatt der kleinen studentischen Widerstandsgruppe in München, zu dessen Innerem Kreis neben Alexander Schmorell und Hans Scholl dessen jüngere Schwester Sophie, Christoph Probst, Willi Graf sowie der Universitätsprofessor Kurt Huber gehörten. Selbst vor Roland Freisler sprach die 21-Jährige im Gerichtssaal unbeirrt aus, was sie dachte: «Was wir schrieben und sagten, das denken Sie alle ja auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen.» Postum ist die Studentin, die mit ihren Freunden furchtlos die Stimme erhob gegen das NS-Unrechtsregime und den Vernichtungskrieg, tatsächlich zu einem Gewissen der Deutschen geworden. Heute ist sie weltweit eine der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.

Dr. Maren Gottschalk, studierte Geschichte und Politik in München. Sie arbeitet als Journalistin für den Westdeutschen Rundfunk und hat zahlreiche, von der Kritik sehr gelobte Biographien vor allem für ein jüngeres Publikum verfasst, u.a. zu Nelson Mandela, Andy Warhol und Astrid Lindgren. Zehn Jahre nach ihrer viel gerühmten Lebensgeschichte der Sophie Scholl beschäftigt sie sich auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen und Gespräche mit Zeitzeugen noch einmal mit Sophie Scholl
Eintritt frei! Aufgrund der Platzbegrenzung wird um Voranmeldung unter: bibliothek@stadt-saalfeld.de oder telefonisch unter: 03671 598 451 gebeten.

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Buchvorstellung
Petra Gerster, Christian Nürnberger: Vermintes Gelände – Wie der Krieg um Wörter unsere Gesellschaft verändert. Die Folgen der Identitätspolitik


24.03.2022 | 19:30 | Gera, Stadt und Regionalbibliothek, Puschkinplatz 7a

Als Moderatorin der „heute“-Nachrichten im ZDF war Petra Gerster eine der ersten, die in einem Rundfunksender das Gendersternchen mitsprach. Dafür erntete sie heftige Entrüstung. Aus dieser Erfahrung entstand ein Buch, in dem sie mit ihrem Mann Christian Nürnberger über angemessene Wörter und Meinungsfreiheit spricht. Am 24. März werden die ehemalige Nachrichtenmoderatorin und ihr Partner, der Journalist und Theologe Christian Nürnberger, das Buch in der Stadt- und Regionalbibliothek Gera vorstellen und das Gespräch mit dem Publikum suchen.

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Buchvorstellung
Sonia Combe: Loyal um jeden Preis. »Linientreue Dissidenten« im Sozialismus


29.03.2022 | 19:30 | Rudolstadt, Schillerhaus, Schillerstraße 25

Erst im Mai 20222 wird Sonias Combes Buch „Loyal um jeden Preis“ im Christoph Links Verlag erscheinen. Doch bereits am 29. März wird die Autorin ihr Buch exklusiv in einer Art Vorpremiere im Schillerhaus Rudolstadt präsentieren. Im Buch geht es um ostdeutsche Intellektuelle, zumeist Schriftsteller, aber auch Wissenschaftler, die als Kommunisten und Sozialisten, oft aber auch wegen ihrer jüdischen Herkunft, vor der Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie der Nazis emigrieren mussten, häufig ins West-Exil gingen, nach 1945 aber in die sowjetische Besatzungszone bzw. die DDR zurückkehrten. Doch dort schlugen ihnen Misstrauen und Verdächtigungen entgegen, besonders von den Rückkehrern aus dem Moskauer Exil. Dennoch stützten sie das System bis zuletzt, stellten es zugleich aber auch infrage. Einzig innerhalb der Partei trugen sie ihre Kritik vor, in der Öffentlichkeit schwiegen sie. Hierzu gehörten beispielsweise Anna Seghers, Bertolt Brecht oder Jürgen Kuczynski. Teile einer nächsten Generation Kulturschaffender - wie z. B. Christa Wolf – adaptiert eine solche Haltung und Vorgehensweise. Die Veranstaltung ermöglicht, mit der Autorin über diese „linientreuen Dissidenten“ und ihr Verhalten zu diskutieren.

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Veranstaltung
Nationalsozialismus als Thema der Kolonialismus- und der Holocaustforschung – ein Überblick über aktuelle Kontroversen


05.04.2022 | 19:00 | Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt 

Vortrag mit anschl. Diskussion - Moderation: Dr. Urs Lindner (Universität Erfurt)

In den letzten Jahren kam es zunehmend zu Kontroversen in der Öffentlichkeit über den historischen Status des Holocaust. Es ging dabei immer wieder um die Vorstellung, dass der Holocaust, also der millionenfache und systematische Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden, ein singuläres Geschehen darstelle, das nicht mit den Kolonialverbrechen vergleichbar sei. Zugleich wurden die vom Deutschen Reich begangen kolonialen Verbrechen, insbesondere der Genozid an den Herero und Nama, stärker öffentlich wahrgenommen. Gerade mit Blick auf den Nationalsozialismus werfen diese Debatten eine ganze Reihe von Fragen auf: Ist es sinnvoll und moralisch erlaubt, den Holocaust in Beziehung zu anderen Genozid- und Gewaltverbrechen zu setzen? Muss man die nationalsozialistische Gewaltgeschichte vornehmlich als ein koloniales oder ein antisemitisches Projekt verstehen – oder lässt sich das verbinden? Welche innere Beziehung gibt es zwischen einer antisemitischen Ideologie, die in den Holocaust führte, und einer rassistischen Ideologie, die zu Genoziden insbesondere gegen die Völker Osteuropas führte?

Prof. Dr. Uffa Jensen gibt einen Einblick in diese aktuellen Kontroversen, die seit dem Erscheinen der deutschen Übersetzung von Michael Rothbergs Buch „Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung“ für lebhafte Diskussionen in den deutschen Feuilletons sorgt.

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Publikation
Michael Rothberg: Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung


Muss sich unsere Erinnerungspolitik vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen und postkolonialer Debatten verändern? Mit seinem Konzept der "multidirektionalen Erinnerung“" versucht Michael Rothberg, einen Ansatz für eine neue Gedenkkultur zu skizzieren. Anhand der Lektüre von Texten etwa von Hannah Arendt, Aimé Césaire oder W.E.B. Du Bois, die sich sowohl mit der Shoah als auch mit kolonialen Verbrechen und Genoziden beschäftigen, arbeitet Rothberg heraus, welchen Einfluss postkoloniale Perspektiven für die Holocaustforschung hatten und heute haben können.  Auch die vom Algerienkrieg ausgelösten Debatten über koloniale Herrschaft und Faschismus stehen für ihn für eine konstruktive Verbindung verschiedener Perspektiven. So plädiert Rothberg dafür, Ereignisse der globalen Gewaltgeschichte zusammenzudenken, ohne sie dabei zu relativieren oder zu verharmlosen. Vielmehr könne das Herstellen von Bezügen den Blick für Spezifisches schärfen, Differenzen deutlich machen und Solidarität befördern, ohne dass eine Konkurrenz im Gedenken entstehe. Dieses sei, so der Autor, kein "Nullsummenspiel", in dem die Erinnerung an ein historisches Verbrechen zwangsläufig die an ein anderes beschneiden müsse.

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Buchvorstellung
Ronen Steinke: Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht


06.04.2022 | 19:00 | Rathaussaal der Stadtbibliothek Nordhausen, Nikolaiplatz 1

1963 dringt das Wort "Auschwitz" mit Wucht in deutsche Wohnzimmer. Gegen 22 ehemalige NS-Schergen wird Anklage erhoben, in Frankfurt beginnt ein Mammutprozess. Ein Mann hat diesen Prozess fast im Alleingang auf den Weg gebracht: Fritz Bauer, Generalstaatsanwalt in Hessen. Er kämpft für die Aufklärung von NS-Verbrechen. Kein anderer Jurist wird in dieser Zeit so heftig angefeindet und ausgegrenzt. Und aus heutiger Sicht muss man sagen: Kein anderer ist auch so wirkungsvoll. Er bringt sein Land zum Sprechen, seine Zunft erzürnt er: „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“, so beschreibt er einmal seine Lage. Der Mann, der die Deutschen mit ihrer Geschichte konfrontiert, hat dabei selbst eine faszinierende, kaum bekannte Geschichte. Fritz Bauer, ein Sozialdemokrat jüdischer Herkunft, der nach der Machtübernahme der Nationalsozialsten 1933 verhaftet und ins Konzentrationslager verschleppt wird, ist ein Exil-Weggefährte Willy Brandts. Von Frankfurt aus jagt er auch den Chef-Organisator des Holocaust, Adolf Eichmann, und bringt ihn vor Gericht.

Ronen Steinke, Redakteur und Journalist der Süddeutschen Zeitung, promovierte in Jura mit einer Arbeit zu Kriegsverbrechertribunalen nach 1945. 2013 erschien seine Biografie "Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht", die zur Grundlage für den preisgekrönten Kinofilm "Der Staat gegen Fritz Bauer" wurde.

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Neuerscheinung in der Reihe "Die Geschichte hinter dem Bild"
Die Hindenburg


Passend zum Jahrestag am 4. März ist unser Neuerscheinung "Die Hindenburg" von Dr. Horst Kleinert, pensionierter Hochschullehrer der Hochschule für Technik Berlin, in unserer Reihe "Die Geschichte hinter dem Bild" jetzt bestellbar.

Das Luftschiff Hindenburg wurde am 4. März 1936 in Frankfurt am Main in den Dienst gestellt. Im Fernverkehr bediente dieser Gigant der Lüfte hauptsächlich die Route nach Nordamerika. Doch mit der Katastrophe am 6. Mai 1937 endete die goldene Zeit der großen Zeppeline in einem Feuersturm. War es nur das unwahrscheinliche Zusammentreffen einzelner technischer Probleme, das zu der Katastrophe beim Landeanflug über Lakehurst führte? Bis heute gibt es darauf keine eindeutige Antwort.

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Neuerscheinung in der Reihe "Die Geschichte hinter dem Bild"
444 Tage - Das Geiseldrama von Teheran


Neu in unserer Reihe "Die Geschichte hinter dem Bild" ist ebenfalls die Broschüre "444 Tage - Das Geiseldrama von Teheran" von Rolf Steininger, deutsch-österreichischer Historiker und emeritierter Universitätsprofessor für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck.

Am 4. November 1979 besetzten etwa 400 iranische Studenten im Zuge der islamischen Revolution im Iran mit öffentlicher Billigung ihres geistlichen Führers Ayatollah Khomeini die US-Botschaft in Teheran. Sie nahmen die Botschaftsangehörigen als Geiseln und forderten die Auslieferung des Schahs (der sich zur medizinischen Behandlung in New York befand) und seines Vermögens.
Khomeini nannte die Geiseln Spione, die vor Gericht gestellt würden.

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Save the date
Tagung: Rechter Osten!?. Schwierige Erbschaften, soziale Umbrüche und Demokratiegefährdung


Dienstag, 28. Juni, Erfurt, Zughafen, 9.30 Uhr

In regelmäßigen Abständen werden kontroverse Debatten über die Stabilität demokratischer Orientierungen im Osten geführt. Der Rechtsextremismus hat hier zweifellos eine Spezifik. Sie zeigt sich vor allem in einer besonderen Gewaltdichte.  Rechtsextreme Wahlparteien haben mehrfach Wahlerfolge feiern können, in der sich bis heute politische Kontinuitäten widerspiegeln, die in die sog, Baseballschlägerjahre der frühen 1990er Jahre zurückreichen. Die Wählermilieus haben sich radikalisiert und zeichnen sich bisher durch eine hohe Stabilität aus. Auch die soziale Bewegungsdynamik ist durch die Bereitschaft zu Militanz geprägt. Die unverzichtbare Abgrenzung von Demokratiefeinden und radikalen Rechten erodiert offensichtlich in der Gesellschaft, wie auch die jüngsten Mobilisierungswellen der Pandemieleugnerszene zeigen. Über die Ursachen dieser Entwicklungen findet eine kontroverse Diskussion statt, in der die Erbschaft autoritärer Traditionen (nicht nur der DDR) und die besonderen Transformationserfahrungen nach 1990 häufig gegeneinander gestellt statt zusammen gedacht werden. Die radikale Rechte wähnt die DDR als Sehnsuchtsort einer autoritären und ethnisch homogenen Gesellschaft. Wir wollen mit unserer Tagung, die wir mit Mobit veranstalten, die empirischen Befunde zum Rechtextremismus im Ost-West-Vergleich vorstellen und nach der Wirksamkeit langer autoritärer Traditionen wie auch nach den politischen Spätfolgen der frühen 1990er fragen, die bis heute eine offene, demokratische Kultur beschädigen. Das Programm geht demnächst online.


Weitere Veranstaltungen der LZT


Michael Hametner: Deutsche Wechseljahre – Nachdenken über Literatur und Bildende Kunst, 13.03.2022, 11:00 Uhr, Ettersburg, Schloss Ettersburg, Am Schloss 1

Anne Bezzel: Wenn ich Dich je vergesse, 14.03.2022, 19:00 Uhr, Meiningen, Struppsche Villa, Bernhardstraße 4

Frank Quilitzsch: Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus! Ein Jahr unterwegs mit Thüringer Förstern und Baumforschern, 17.03.2022, 19:00 Uhr, Leinefelde, Stadtbibliothek Leinefelde, Zentraler Platz 10

 „…einen schlafenden Riesen aufgeweckt und losgebunden“ Martin Luther und die deutsche Sprache (anlässlich 500 Jahre Bibelübersetzung), 24.03.2022, 19:00 Uhr,  Obereichsfeldhalle, Leinefelde, Zentraler Platz

Julia Cruschwitz/Carolin Haentjes: Femizide. Frauenmorde in Deutschland, 30.03.2022, 13:00 Uhr,  Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4, Erfurt

Yvonne Andrä / Stefan Petermann: Jenseits der Perlenkette. Eine Reise in die kleinsten Dörfer Thüringens - Lesung und Präsentation, 05.04.2022, 19:30 Uhr, Gotha, Löfflerhaus, (Haupteingang marktseitig) Verein Prof. Herman A. Krüger, Margarethenstr. 2-4

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Online-Redaktion: Michael Panse
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