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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 22/2023


Jahresrückblick


Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen,

2023 war ein ereignisreiches und bewegtes Jahr – für die Welt, für Europa, für Deutschland, für Thüringen und auch für die Landeszentrale.

Auseinandersetzungen in vielen Regionen der Welt sowie Krisen in unterschiedlichen Bereichen wie der Klimapolitik, in Friedens- und Sicherheitsfragen, angesichts weltweiter Migrationsbewegungen, hinsichtlich einer kaum zu durchschauenden Medienentwicklung oder auch in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Repräsentation bzw. Identität und Legitimation forderten und fordern die Gesellschaften sowohl weltweit als auch jeden einzelnen heraus. Nicht selten werden diese rasanten Veränderungen von antidemokratischen, populistischen, autoritären und extremistischen Kräften genutzt, um Desinformation, Hass und Hetze zu verbreiten, um etablierte Sicherheitssysteme zu destabilisieren oder um die Grundfesten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anzugreifen.

In einer solchen Situation sollte politische Bildung als unverzichtbar angesehen werden. Vorausgesetzt, sie fühlt sich der Überparteilichkeit und Kontroversität, der Rationalität und Authentizität sowie dem im politischen Bildungsprozess seine Interessen erkennenden und auf dieser Grundlage selbstbestimmt handelnden politischen Subjekt verpflichtet. Unter diesen Prämissen kann qualifizierte politische Bildung Bürgerinnen und Bürgern Orientierung und Halt, Denkanstöße und Handlungsimpulse sowie Mut und Zuversicht im Eintreten für eine demokratische, freiheitliche und solidarische Gesellschaft geben.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten hat die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen auch im Jahr 2023 daran gearbeitet, ein diese Kriterien erfüllendes Programm anzubieten, trotz nichtbesetzter Leitungsstelle seit 1. Februar und ungeachtet des längerfristigen krankheitsbedingten Fehlens einer regulären Stellvertretung. Auch mit knappen personellen Ressourcen wurden mehr als 200 Veranstaltungen zu wichtigen innen- und außenpolitischen Themen für unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen im gesamten Freistaat durchgeführt, 34 neue Publikationen zu verschiedenen Sachverhalten veröffentlicht und nunmehr auch die Basis für wirkungsvollere Onlineaktivitäten durch eine Neueinstellung im Bereich der politischen Medien- und Onlinebildung geschaffen.

Außer den zahlreichen Tagungen, Seminaren, Podiumsdiskussionen und Workshops mit unterschiedlichen Partnern und für verschiedene Zielgruppen oder neben unseren Buch- und Filmvorstellungen mit Gespräch waren sicherlich unsere beiden Studienreisen Höhepunkte unseres Programms 2023: So begab sich im März eine größere Gruppe nach Israel und konnte sich dort aus eigener Anschauung mit der Situation vor Ort vertraut machen, ein halbes Jahr vor dem terroristischen Hamas-Angriff auf den jüdischen Staat und der sich anschließenden kriegerischen Eskalation im Gazastreifen. Eine weitere Studienfahrt führte im Juli nach Polen. In Warschau bestand die Möglichkeit, sich einen Eindruck von der innenpolitischen Situation vor den richtungsweisenden Parlamentswahlen im Oktober zu verschaffen, in Białystok nahe der polnischen Grenze zu Belarus ging es vor allem um die sicherheitspolitische Lage in Osteuropa.

Das Jahr 2024 wird international, national, aber auch regional herausfordernd werden. Wir wollen und werden uns den Aufgaben im neuen Jahr mit Ihnen gemeinsam stellen. Das Team der Landeszentrale wünscht allen, die unsere Arbeit kooperativ begleiten, unsere Angebote schätzen und nutzen oder mit uns konstruktiv-kritisch in Verbindung treten möchten, ein frohes Weihnachtsfest, einen angenehmen Jahreswechsel sowie einen guten Start in ein interessantes, arbeitsreiches und für die Erhaltung und Stabilisierung der Demokratie sehr wichtiges (Wahl-)Jahr 2024.

Wieland Koch, Referat 4 der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen


In eigener Sache
Stellenausschreibung Leiter/Leiterin (m/w/div) der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen


Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist die Stelle als Leiter/Leiterin (m/w/div) der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen zu besetzen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2023. Anbei die Stellenausschreibung als pdf-Dokument.

Stellenausschreibung


Halbjahresprogramm 1/2024


In unserer Reihe „Das politische Buch im Gespräch“ stellen wir 42 Neuerscheinungen im Rahmen von 66 Veranstaltungen in ganz Thüringen vor. Insgesamt behandeln wir ein breites Themenspektrum: Verschiedene aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen – z.B. im Zusammenhang mit neuen Medien und künstlicherer Intelligenz – werden aufgegriffen, aber auch viele andere politisch-historische Themen, Jahres- und Gedenktage berücksichtigt. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und die Stärkung der Demokratie vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunal- und Europawahlen sowie mit Blick auf die Landtagswahlen sind Schwerpunkte unserer Veranstaltungen. Im Rahmen unserer Reihe „Film & Gespräch“ stellen wir zudem 13 aktuelle Filme vor.

Bewährte und weiterhin nachgefragte Angebote setzen wir fort. Wir sind mit Veranstaltungen in allen Regionen des Landes vertreten und auch mit Online-Angeboten präsent. Detaillierte bzw. aktuelle Informationen finden Sie dazu auf unserer Homepage bzw. auf unseren Social-Media-Kanälen.

Aktuelle Veranstaltungen


Neuerscheinung
7. Oktober 2023- Das Massaker der Hamas in Israel und der Nahostkonflikt


Es geschah in den frühen Morgenstunden des 7. Oktober. Um 6:00 Uhr durchbrachen etwa 2500 Kämpfer der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen an 30 Stellen unbehelligt den Grenzzaun zu Israel und verübten in nahegelegenen Orten und Kibbuzen und einem Musikfestival ein Massaker. Ohne auf großen Widerstand zu stoßen, töteten sie 1400 Israelis und verschleppten 240 als Geiseln.
Rolf Steininger beschreibt die Entwicklung im Nahen Osten vor und nach der Staatsgründung Israels und die jüngste Entwicklung im Gazastreifen.

Zur Bestelltung


Neuerscheinung
Antisemitismus


Warum werden ausgerechnet Juden so gehasst? Ist Antisemitismus nur eine Form von Rassismus? War der Antisemitismus der ideologische Kern des Nationalsozialismus? Ist der Glaube an antisemitische Verschwörungsmythen ansteckend? Wie kann man Antisemitismus messen? Gibt es immer mehr Antisemitismus oder reden wir nur mehr darüber? Und warum möchte heute eigentlich niemand mehr Antisemit sein, auch die Antisemiten nicht? Antisemitismus ist beides – ein uralter Hass auf eine kleine Minderheit und ein brandaktuelles Phänomen unserer Zeit.

Diese Verlagspublikation versenden wir nur in Thüringen.

Zur Bestellung


Ausstellung
Jorge Semprún – Ein europäisches Leben im 20. Jahrhundert


Am 10. Dezember 2023 wäre der große Europäer Jorge Semprún 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass fanden in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen statt, die mit einer Podiumsdiskussion und einer Ausstellungseröffnung nun ihren Abschluss fanden.

Bei der Podiumsdiskussion mit Martin Schulz, dem ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments & Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung, Frau Dr. Franziska Augstein, Frau Prof. Dr. Teresa Pinheiro und Herrn Prof. Dr. Volkhard Knigge ging es um die Europa-Idee Jorge Semprúns, und seine Rolle in der europäischen Erinnerungslandschaft. Die Wanderausstellung wurde von der Botschaftsrätin der spanischen Botschaft in Deutschland Helena Cosano, und dem Vorsitzenden der Stiftung Ettersberg Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller eröffnet. Ministerpräsident Bodo Ramelow hielt ein Grußwort. Die Ausstellung ist Teil der Veranstaltungsreihe "Jorge Semprún in Weimar. Zum 100. Geburtstag eines großen Europäers" der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Klassik Stiftung Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar und der Stadt Weimar.

MDR-Beitrag


Veranstaltung
Katharina van Bronswijk: Klima im Kopf. Angst, Wut, Hoffnung: Was die ökologische Krise mit uns macht


08.01.2024 | 18:00 | Altenburg, vhs Altenburger Land, Hospitalplatz 6

Lesung mit anschließendem Publikumsgespräch

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Krise mit vielfältigen Folgen für Wirtschaft, Politik und Lebensqualität. Sie ist auch eine psychologische Krise: Angst vor Überflutungen, Schuldgefühle wegen des letzten Urlaubsfluges, Wut über die Untätigkeit der Regierungen – wir begegnen der ökologischen Krise mit einem ganzen Bündel an Emotionen. Und das ist gut so, sagt die Psychotherapeutin Katharina van Bronswijk, Sprecherin der Initiative „Psychologists and Psychotherapists for Future“. In ihrem Buch „Klima im Kopf“ erklärt sie, welchen Einfluss die Klimakrise auf unsere psychische Gesundheit hat und führt faktenreich durch Phänomene wie Klimaangst, „eco depression“, Verdrängungsmechanismen und „activist burnout“. Zudem erläutert sie, welche mentalen Hürden wir auf dem Weg zu mehr Klimaschutz überwinden müssen und wie wir unsere Emotionen als Antrieb für gesellschaftliche Veränderung nutzen können. Sie zeigt, wie wir in öffentlichen Debatten wieder aufeinander zugehen können und wie wir persönlich und kollektiv den Veränderungshebel für uns finden, ohne uns im Kampf gegen die ökologischen Krisen selbst zu verlieren. Katharina van Bronswijk wird ihr Buch im Rahmen einer Lesung vorstellen.

Katharina van Bronswijk ist Sprecherin der Psychologists for Future. Die Psychologin und Verhaltenstherapeutin ist seit 2009 im Klimaschutz aktiv, unter anderem bei Greenpeace, und betreibt eine eigene Praxis in der Lüneburger Heide.

Eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der vhs Altenburger Land

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Veranstaltungsplanung
Jüdisches Leben in Thüringen


Beim Netzwerktreffen Anfang Dezember im Zughafen Erfurt haben mehrere Netzwerkpartner ihre aktuellen Projekte vorgestellt.

Die LZT hat derzeit die drei Publikationen "Die Gründung des Staates Israel", "7. Oktober 2023" und "Antisemitismus - die 101 wichtigsten Fragen", die wir heute vorgestellt haben, im Publikationsangebot. Zudem planen wir im ersten Quartal 2024 mehrere Veranstaltungen als Kooperationspartner der Jüdisch-Israelische Kulturtage Thüringen, die vom 6. - 24. März 2024 stattfinden werden.

Kulturtage 2024


Veranstaltungsrückblick
Vortrag von Dr. Cecilia Scorza-Lesch und Prof. Harald Lesch


Volles Haus hatten wir am 11. Dezember bei einer beeindruckenden Vortragsveranstaltung im Erfurter Ratsgymnasium. Rund 300 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer aus mehreren Erfurter Schulen waren zum Vortrag von Dr. Cecilia Scorza-Lesch und Prof. Harald Lesch gekommen.

Beide sind die Autoren der LZT-Broschüre "Pale blue dot" und sprachen über die Entstehungsgeschichte und Perspektive unseres Planeten. Die Broschüre kann über die Homepage der LZT bestellt werden.

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Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Regierungsstr. 73 | 99084 Erfurt
Online-Redaktion: Michael Panse
Tel: 0361 / 57-3212725 | E-Mail: LZT_PF@tsk.thueringen.de

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