Veranstaltungen

07.12.2023 | 19:00 | Weimar, Eckermann-Buchhandlung, LiteraturEtage
Lesung und Gespräch mit der Autorin

Moderation: Rikola-Gunnar Lüttgenau

Als „Hexe von Buchenwald“ und „meistgehasste Frau der Welt“ betitelt: 1932 tritt Ilse Koch der NSDAP bei, 1936 heiratet sie den späteren Buchenwald-Kommandanten Karl Koch, nach Kriegsende folgen gerichtliche Verfahren gegen sie, die in eine lebenslange Haft münden. Ilse Koch gilt bis heute als eine der umstrittensten Persönlichkeiten des Nationalsozialismus und fasziniert seit jeher in ihrer medialen Darstellung als „Sonderfall“ der deutschen Geschichte. In ihrem Buch löst sich Alexandra Przyrembel von dieser Konstruktion und ordnet die Figur Ilse Koch auf Grundlage von archivarischem Material kritisch in die unterschiedlichen Phasen der deutschen Geschichte ein. Die Autorin verwebt Einzelfall- und Gesellschaftsanalyse miteinander, stellt Fragen nach der Rolle der Frauen in der nationalsozialistischen Ordnung, nach den Verarbeitungsstrategien in Nachkriegsdeutschland und den Vereinigten Staaten und zeigt, wie die Skandalisierung einer Figur den Diskurs über das mörderische NS-System überlagert und somit zu einer Entlastung der deutschen Gesellschaft führt.
Alexandra Przyrembel ist Professorin für die Geschichte der Europäischen Moderne an der Fernuniversität in Hagen. „Im Bann des Bösen“ liegt seit Frühjahr dieses Jahres im S. Fischer Verlag vor. Sie lehrt und forscht zur (transnationalen) Geschichte Europas und veröffentlichte bereits zum nationalsozialistischen Antisemitismus. Gegenwärtig schreibt sie an einer (Global-)Geschichte des Vermögens um 1900.

Eine Kooperationsveranstaltung der Gedenkstätte Buchenwald und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Alexandra Przyrembel:  Im Bann des Bösen. Ilse Koch – ein Kapitel deutscher Gesellschaftsgeschichte 1933 bis 1970
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