Veranstaltungen

01.01.2024
bis 30.06.2024
Anbei unser neues Programm für die erste Jahreshälfte 2024. Eine Vielzahl an Veranstaltungen sind in unserem Halbjahresprogramm zu finden – neben Buchvorstellungen, Filmvorführungen, Vorträgen, Seminaren und Bildungsreisen auch Angebote für Jugendliche und Studierende.
Bewährte und weiterhin nachgefragte Angebote setzen wir fort. Wir sind mit Veranstaltungen in allen Regionen des Landes vertreten und auch mit Online-Angeboten präsent. Detaillierte bzw. aktuelle Informationen finden Sie dazu auf unserer Homepage bzw. auf unseren Social-Media-Kanälen.
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Veranstaltungen und Seminare - Erstes Halbjahr 2024
01.01.2024
bis 30.06.2024
In unserer Reihe „Das politische Buch im Gespräch“ stellen wir 42 Neuerscheinungen im Rahmen von 66 Veranstaltungen in ganz Thüringen vor. Insgesamt behandeln wir ein breites Themenspektrum: Verschiedene aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen – z.B. im Zusammenhang mit neuen Medien und künstlicher Intelligenz – werden aufgegriffen, aber auch viele andere politisch-historische Themen, Jahres- und Gedenktage berücksichtigt. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und die Stärkung der Demokratie vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunal- und Europawahlen sowie mit Blick auf die Landtagswahlen sind Schwerpunkte unserer Veranstaltungen. Im Rahmen unserer Reihe „Film & Gespräch“ stellen wir zudem 13 aktuelle Filme vor.
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Das politische Buch im Gespräch
19.03.2024 | 18:00 | Weimar, Volkshochschule Weimar, Graben 6
Wie kommt es, dass Mütter sich häufiger langweilen als Väter? Wieso langeweilen sich arme Menschen häufiger als reiche? Und warum gibt es in Unterkünften für Geflüchtete so wenige Angebote gegen die Langeweile? Die Saarbrücker Soziologin Silke Ohlmeier antwortet darauf: Langeweile trifft uns nicht zufällig und hat eine politische Dimension. Anhand persönlicher Geschichten und mithilfe wissenschaftlicher Ergebnisse erklärt sie, was gesellschaftliche Machtverhältnisse und der gegenwärtige Zeitgeist mit dem altbekannten Gefühl zu tun haben. Sich chronisch zu langweilen ist nicht nur unangenehm, sondern kann gravierende Konsequenzen nach sich ziehen: von Depressionen über aggressives Verhalten bis hin zur Sucht. Langeweile kennen wir alle – die tiefen gesellschaftlichen Wurzeln aber werden in dem Buch „Langeweile ist politisch“ erstmals soziologisch freigelegt.
Silke Ohlmeier ist Soziologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes. Nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau begann Sie während ihrem Studium die sozialwissenschaftliche Forschung zum Thema Langeweile.
Silke Ohlmeier: Langeweile ist politisch. Was ein verkanntes Gefühl über unsere Gesellschaft verrät
19.03.2024 | 18:30 | Ilmenau, Bibliothek - Stadtverwaltung Ilmenau, Bahnhofstraße 7
Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag legte der bedeutende DDR-Oppositionelle Lutz Rathenow seinen literarischen Lebenslauf vor. Von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter erzählt Rathenow von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Schule, Familie, erste Eifersucht. Das Meer, das All, die Mittagsstunde. Janis Joplin, Michail Gorbatschow, Harald Hauswald. Die Wende, das Kino, die Ameisen im Garten. – Lutz Rathenows Leben fügt sich zu einem farbigen Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten zusammen. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäuschte West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten sind freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. In seinem Nachwort setzt Marko Martin diese facettenreiche Biografie in den Kontext der deutsch-deutschen Zeitgeschichte.
Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er schrieb Lyrik und Prosa für Kinder und Erwachsene. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und ging als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen von 2011 bis 2021 eigene Wege. Er lebt in Berlin.
Lutz Rathenow; Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten
21.03.2024 | 15:00 | Erfurt, Erinnerungsort Topf und Söhne, Sorbenweg 7
"Die Familie war jüdisch …" Kurzfilm (17,5 Min.) und Lehrkonzept zur Präsentation einer deutsch-jüdischen Familiengeschichte im Unterricht - Fortbildung für Lehrkräfte und Multiplikator*innen (Thillm-Nr. 258200801)

Judy Rosenthal wurde 1957 in Chicago geboren. Während die Familie ihrer Mutter schon seit einigen Generationen in den USA und Kanada gelebt hatte, war ihr Vater 1936 vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung mit seinen Eltern und seinem Bruder aus Deutschland in die USA geflohen. Nach ihrem Studium in Kunstgeschichte, Deutsch und Englisch in den USA zog sie nach München, zufällig in die Stadt ihrer deutsch-jüdischen Vorfahren. Sie blieb in Deutschland und gründete eine Familie. Sie arbeitet als Übersetzerin, seit Jahrzehnten ist Frankfurt ihre Heimat.

2004 begann sie mit Nachforschungen über die deutsch-jüdische Seite ihrer Familie. Ihr Ziel war, etwas über die Schicksale ihrer Urgroßmutter Dorline und ihrer Großtante Lisl herauszufinden. Beide waren in München zurückgeblieben, als die Familie ihres Vaters Deutschland verließ. Im Stadtarchiv München erhielt sie eine Fülle von Informationen, die ihrer Familie bis dahin nicht bekannt waren. Erst 2021 wurde ihr jedoch klar, dass möglicherweise auch weitere Angehörige von den Nationalsozialisten ermordet worden waren. In Gedenkbüchern und internationalen Archiven fand sie dann entsprechende Hinweise.

Ergebnis dieser Spurensuche ist der Film "Die Familie war jüdisch …". Er ist in einer deutschen und einer englischen Version erhältlich und eignet sich gut für den Einsatz im Unterricht. In der Fortbildung geben Judy Rosenthal und die Pädagogin Nadine Docktor einen Einblick in das gemeinsam mit dem Fritz Bauer Institut entwickelte Unterrichtskonzept. Dieses wird in der Reihe der Online-Unterrichtsmodelle des Fritz Bauer Instituts im Jahr 2024 veröffentlicht und Lehrkräften damit kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdisch-israelischen Kulturtage Thüringen, in Zusammenarbeit mit Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien, dem Fritz Bauer Institut - Geschichte und Wirkung des Holocaust und dem Erinnerungsort Topf & Söhne
Fortbildung und Filmgespräch „Die Familie war jüdisch“
21.03.2024 | 18:30 | Erfurt, Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Juri-Gagarin-Ring 21
Kurzfilm (17,5 Min.) und Gespräch mit Judy Rosenthal über die Spurensuche in ihrer Familiengeschichte
Moderation: PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne

Im Film „Die Familie war jüdisch …“ erzählt die 1957 in Chicago geborene Judy Rosenthal die Geschichte einer Familie von Opfern und Überlebenden vom späten 19. Jahrhundert bis heute. Es ist die Geschichte ihrer Familie.
Die Einladung zu einer partizipativen Ausstellung am Historischen Museum Frankfurt war für sie der Anlass, eine Präsentation über ihre deutsch-jüdische Familiengeschichte zu erarbeiten. So entstand ein Kurzfilm, in dem sie mit Fotos, Animationselementen, kurzen Videosequenzen sowie Sprecherin und Musik auf anrührende Weise ihren Familienstammbaum zeichnet. Einige überlebten die nationalsozialistische Verfolgung, indem sie in die USA flüchteten. Dort wuchsen die Kinder auf, heirateten und gründeten eigene Familien. Andere Zweige des Familienbaums endeten in den Vernichtungslagern – oder als sich die Menschen das Leben nahmen, selbst nachdem sie sich in Sicherheit gebracht hatten.

"In ihrer berührenden Familienchronik stellt uns Judy Rosenthal auch Ermordete des Nationalsozialismus als Mitglieder Ihrer Familie, als geliebte, schmerzhaft vermisste Personen mit ihrer Geschichte vor. Individuelle Schicksale können uns so – im Rahmen von Familiengeschichten – in einer besonderen Form der Zeitzeugenschaft als Bestandteile unserer gemeinsam geteilten Vergangenheit wieder erinnerbar und gegenwärtig zu Bewusstsein gebracht werden." (Prof. Dr. Ludger van Gisteren, Psychologe und Hochschullehrer)

Im Rahmen der Jüdisch-israelischen Kulturtage Thüringen
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Die Familie war jüdisch
22.03.2024 | 18:00 | Dorndorf-Steudnitz, Obermühle
Wahlen in Thüringen zogen in letzter Zeit bundesweite Aufmerksamkeit auf sich. Der kleine Freistaat in der Mitte Deutschlands macht aufgrund seiner für eine Regierungsbildung schwierigen politischen Mehrheitsverhältnisse immer wieder von sich reden. Wahlkämpfe sind deshalb hierzulande von besonderer Brisanz. Das war 2021 Anlass für Yvonne und Wolfgang Andrä von 1meter60 Film aus Weimar, den Wahlkampf im Wahlkreis 196 in Südthüringen filmisch zu begleiten. Sie baten jene Wahlkämpferin und Wahlkämpfer, die ihren Hut zum geplanten Drehstart in den Ring geworfen hatten, um ihr Einverständnis für Filmaufnahmen. Entstanden ist mit "ARENA 196 - Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit" ein bewegender Film über politische Verhältnisse in Bewegung vor dem Hintergrund einer grandiosen landschaftlichen Kulisse.
Die Landeszentrale bietet in Zusammenarbeit mit Barnsteiner Filmverleih und 1meter60 Film an, überall in Thüringen Vorführungen von ARENA 196 zu organisieren. Die nächsten Termine sind hier aufgeführt, am 04.04. geht es im Kiez-Kino Schambrowski Erfurt weiter. Wie bei diesen Termin besteht immer im Anschluss an die Filmvorführung die Möglichkeit, mit den Filmemachern und ggf. auch weiteren Protagonisten des Films ins Gespräch zu kommen.
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Film & Gespräch: ARENA 196. Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit (D 2023)
22.03.2024 | 19:30 | Erfurt, Kellergewölbe des Restaurants Athos, Domplatz 30
Ende September 2023 vertrieb Aserbaidschan die armenische Bevölkerung der De Facto-Republik Arzach (Berg-Karabach) aus ihrer Heimat. Zuvor hatte Aserbaidschan die Bevölkerung Arzachs neun Monate einer Hungerblockade ausgesetzt, der ein aserbaidschanischer Militärangriff am 19. September 2023 folgte. In wenigen Tagen war die Region entvölkert, über 100.000 Menschen sahen sich innerhalb weniger Tage gezwungen, in die Republik Armenien zu fliehen und fanden dort Aufnahme.
Wie lautet eine völkerrechtliche Einordnung dieser Vorgänge? Und wie geht es den Vertriebenen heute? Wie groß ist die Gefahr neuerlicher Angriffe Aserbaidschans auf die Republik Armenien? Und wie könnten Deutschland und die EU für eine Besserung der Situation beitragen? Die Referentin Prof. Dr. Tessa Hofmann setzt sich als Autorin und Menschenrechtlerin mit der Entstehung und dem Verlauf des armenisch-aserbaidschanischen Konflikts in und um Karabach auseinander.
Der von der Initiative Armenienhilfe Holzhausen Schlöben in Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen organisierte Vortrag mit anschließender Gesprächsmöglichkeit wird mit armenischer Musik und Dudukspiel (armenisches Nationalinstrument) umrahmt. Der Eintritt ist frei.
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Vortrag & Präsentation: Ein Volk ohne Land – ein Land ohne Volk. Das Ende der Republik Arzach
27.03.2024 | 15:30 | Erfurt, Willy-Brandt-Platz 1
An den 19.März 1970 erinnern sich noch heute viele betagte Bürger unserer Stadt. Zum ersten Mal kamen nach dem 2. Weltkrieg die Regierungschefs der beiden deutschen Staaten Willi Stoph und Willy Brandt zu einem gemeinsamen Gespräch zusammen, und das in unserer Stadt Erfurt. 350 Journalisten aus 42 Ländern hatten sich für dieses Ereignis akkreditieren lassen. Wie es zu diesem historischen Treffen in Erfurt kam, was die Bürger der DDR und der BRD von diesem Treffen erwartet haben und wie Willy Brandt hier empfangen wurde, darüber wird der Erfurter Stadtführer Roland Büttner 54 Jahre nach diesem ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen berichten. Zeitzeugen sind bei dieser Veranstaltung am 27. März willkommen und können dabei auch ihre Erinnerungen schildern.

Eine telefonische Anmeldung unter 0361-6463981 ist erforderlich.

Treffpunkt Eingang Tourist Information Thüringen
Vortrag und Führung anlässlich des Besuchs von Willy Brandt in Erfurt mit dem Erfurter Stadtführer Roland Büttner
28.03.2024 | 18:00 | Gera, Gedenkstätte Amthordurchgang, Amthordurchgang 9
Für Katrin und Hans wird der Alptraum aller Eltern wahr: Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will. Als Katrin Jahre später stirbt, wird klar, dass sie mit ihren Befürchtungen womöglich Recht hatte. Bei seinen Recherchen, die ihn tief in die Geschichte der DDR führen, stößt Hans auf Ungereimtheiten und eine Mauer des Schweigens. Klären kann er all seine Fragen in Zusammenhang mit dem Tod des Säuglings nicht, doch der Gedanke daran, in einem entscheidenden Moment seines Lebens versagt, etwas versäumt, einen Fehler begangen zu haben, lässt ihn künftig nicht mehr los. Da klingelt eines Tages das Telefon und sein Sohn ist am Apparat. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, unterscheidet sich seine Vorstellung von der Vergangenheit grundlegend von dem, was Hans ihm erzählt. Wird sich die Kluft, die das Leben in einem Unrechtsstaat und vierzig fehlende gemeinsame Jahre gerissen haben, wieder schließen lassen? Matthias Jügler zeichnet das bewegende Porträt eines traumatischen Verlustes, erzählt von folgenschweren Zweifeln, von der Kraft des Neubeginns und dem heilsamen Erleben der Natur. Ein feinsinniger Familienroman über ein dunkles Kapitel ostdeutscher Geschichte.
Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald sowie Oslo und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sowohl für seinen Debütroman „Raubfischen“ (2015) als auch für seinen Roman „Die Verlassenen“ (2021) wurde er mehrfach ausgezeichnet, 2022 erhielt er den Klopstock-Preis für Literatur des Landes Sachsen-Anhalt. 2023 ist Jügler Stadtschreiber von Halle. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.
Matthias Jügler: Maifliegenzeit
03.04.2024
bis 07.04.2024 | Toblach
Jugendbegegnung/Seminar für Teamerinnen und Teamer im Rahmen unseres Erstwählerprojektes zur EU-Wahl in Toblach.
Dieses Treffen ist eine einzigartige Chance, um tiefere Einblicke in die EU zu gewinnen und mit jungen Menschen aus ganz Europa in Kontakt zu treten. Lass uns gemeinsam die Zukunft Europas gestalten!
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Jugendbegegnung/Seminar
03.04.2024 | 18:00 | Weimar, Stadtmuseum, Karl-Liebknecht-Straße 5
Die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen deutsch-jüdischer Versöhnung

Als Nachkomme von HolocaustÜberlebenden macht sich Achim Doerfer auf die Suche nach einem Gefühl, das nach dem Ende des Nationalsozialismus und dessen gigantischen Verbrechen nicht nur in seiner Familie seltsam blass blieb: der Wunsch nach Vergeltung, nach Rache.
Auch wenn es angesichts des gigantischen Massenmords der Nazis viel mehr hätten sein müssen: Achim Dörfer geht diesen Widerstandsund Rachegeschichten nach, um einer Erinnerungs- und Gedenkkultur, die den Opferstatus von Jüdinnen und Juden in unser aller Köpfe zementiert, etwas entgegenzusetzen. Zumal das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 nicht minder gigantisch war: Akribisch listet Doerfer auf, wie die Täter systematisch geschont wurden, Millionen von Opfern keinerlei Gerechtigkeit zuteilwurde – und damit letztlich auch keine gesellschaftliche Perspektive im Nachkriegsdeutschland, weder in der BRD noch in der DDR. Dass mit der massenhaften Wiedereingliederung der Täter auch die von der Mehrheitsgesellschaft viel beschworene und bejubelte Versöhnung zwischen Deutschen und Juden bis heute ein unwürdiges Gedenktheater blieb, ist die bittere Erkenntnis dieses Buches.
Achim Doerfer, 1965 in Göttingen geboren, hat Jura und Philosophie studiert und arbeitet als Anwalt. Seine Großmutter und Mutter gehören zu den wenigen, die den Holocaust in Deutschland überlebten und nach 1945 in Deutschland blieben. Sein Bruder ist 1999 nach Israel ausgewandert und dort mittlerweile Rabbiner.
Achim Doerfer: Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen.
04.04.2024 | 19:00 | Erfurt, Schambrowski Kino, Magdeburger Allee 90
Wahlen in Thüringen zogen in letzter Zeit bundesweite Aufmerksamkeit auf sich. Der kleine Freistaat in der Mitte Deutschlands macht aufgrund seiner für eine Regierungsbildung schwierigen politischen Mehrheitsverhältnisse immer wieder von sich reden. Wahlkämpfe sind deshalb hierzulande von besonderer Brisanz. Das war 2021 Anlass für Yvonne und Wolfgang Andrä von 1meter60 Film aus Weimar, den Wahlkampf im Wahlkreis 196 in Südthüringen filmisch zu begleiten. Sie baten jene Wahlkämpferin und Wahlkämpfer, die ihren Hut zum geplanten Drehstart in den Ring geworfen hatten, um ihr Einverständnis für Filmaufnahmen. Entstanden ist mit "ARENA 196 - Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit" ein bewegender Film über politische Verhältnisse in Bewegung vor dem Hintergrund einer grandiosen landschaftlichen Kulisse.
Die Landeszentrale bietet in Zusammenarbeit mit Barnsteiner Filmverleih und 1meter60 Film an, überall in Thüringen Vorführungen von ARENA 196 zu organisieren. Die nächsten Termine sind hier aufgeführt, am 04.04. geht es im Kiez-Kino Schambrowski Erfurt weiter. Wie bei diesen Termin besteht immer im Anschluss an die Filmvorführung die Möglichkeit, mit den Filmemachern und ggf. auch weiteren Protagonisten des Films ins Gespräch zu kommen.
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ARENA 196. Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit (D 2023)
07.04.2024 | 18:00 | Weimar, Deutsches Nationaltheater (Großes Haus)
Über 750.000 Menschen hören Ulf Buermeyer und Philip Banse mindestens einmal im Monat in ihrem Podcast »Die Lage der Nation«. Damit ist es einer der populärsten deutschen Podcasts überhaupt. Dort erklären und ordnen der Jurist Buermeyer und der Journalist Banse umfassend aktuelle politische Themen ein. Im September 2023 veröffentlichten die beiden schließlich das Buch »Die Baustellen der Nation«, in dem sie kompetent und lösungsorientiert wichtige Herausforderungen besprechen, mit denen sich Deutschland in nächster Zukunft beschäftigen wird: Digitalisierung, Bildung, Infrastruktur, Energiewende, soziale Gerechtigkeit, und vieles mehr. Ulf Buermeyer stellt das Buch im Gespräch mit Blanka Weber im Großen Haus des DNT Weimar vor.

In Kooperation mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar
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Die Baustelle der Nation - Buchvorstellung mit Ulf Buermeyer
08.04.2024 | 19:00 | Erfurt, Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt, Augustinerstraße 10
Die Ost-West-Debatte ist oft von wechselseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Die Zeithistorikerin Christina Morina vermeidet die übliche Frontenbildung. In ihrem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Buch "Tausend Aufbrüche in Ost und West. Die Deutschen und ihre Demokratie" hat sie anhand vieler bisher unerforschter Selbstzeugnisse wie Bürgerbriefen, Petitionen und Flugblättern die Demokratievorstellungen von Bürgerinnen und Bürgern in West und Ost seit den 1980er Jahren untersucht.
Im Augustinerkloster – seit 2023 Ort der Demokratiegeschichte – stellt sie die Ergebnisse ihrer Forschung zur Diskussion. Der Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Evangelischen Augustinerklosters zu Erfurt, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, des Katholischen Forums im Land Thüringen – Akademie des Bistums Erfurt und der Evangelischen Akademie Thüringen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Augustinerdiskurse“.
Tausend Aufbrüche in Ost und West. Die Deutschen und ihre Demokratie
09.04.2024 | 09:00 | Ilmenau (Linden-Lichtspiele)
Ein Bombenattentat zerstört ein Berliner Wohnhaus. Zu den Opfern zählen die Mutter und die beiden jüngeren Brüder der etwa 20-jährigen Maxi. Von nun an fühlt sich die junge Frau unsicher, sie sucht nach Antworten und neuer Orientierung. Kann der charismatische Karl sie geben? (Regie: Christian Schwochow, Drehbuch: Thomas Wendrich, 126 Min., FSK 12, FBW: besonders wertvoll)
Der Film nimmt den deutlich wahrnehmbaren Rechtsruck nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa in den Blick und zeichnet ein beunruhigendes Bild. Es ist zu sehen, wie die Verführungsmechanismen von radikalen Gruppen funktionieren. Dabei erzählt der Film aus der Perspektive der Verführten und des Verführers gleichermaßen, was das Publikum immer wieder in die Geschichte hineinzieht und zur Frage führt: Wie würde ich mich selbst verhalten? Durch geschickte Plot-Twists fügen Schwochow und sein Drehbuchautor Thomas Wendrich nach und nach neue Ebenen hinzu, was der Geschichte Tiefe und Ambivalenz verleiht. Das Publikum kann sich deshalb dem Sog der sich zuspitzenden Handlung kaum entziehen.
Der Filmwissenschaftler Arndt Klingelhöfer wird in dieser Schulfilmveranstaltung in Thema und Form des Films einführen und im Anschluss an die Projektion mit den Jugendlichen über das Gesehene diskutieren.

(Anfragen an Andreas Schubert: Tel.: 01520 8591121)
Schulfilmseminar: Je suis Karl (Deutschland, Tschechien 2021), 126 Min., FSK 12, FBW: besonders wertvoll
09.04.2024 | 19:00 | Arnstadt, Stadtbibliothek Arnstadt, An der Liebfrauenkirche 2
Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des technischen Fortschritts. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie managen den Aktienhandel und steuern vielleicht bald unsere Autos. Immer klügere Roboter stehen an den Fließbändern, begrüßen uns im Hotel, führen uns durchs Museum oder braten Burger. Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeit und unsere Freizeit, unsere Häuser und Städte, unsere Wissenschaft, Medizin und Kommunikation, unser Welt- und Menschenbild. Doch neben die Utopie der schönen, neuen intelligenten Technikwelt sind längst Schreckbilder getreten: von künstlichen Intelligenzen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, die unsere Arbeitsplätze übernehmen und sich unserer Kontrolle entziehen.
Manuela Lenzen zeigt, welche Hoffnungen und Befürchtungen realistisch sind und welche in die Science-Fiction gehören. Sie beschreibt, wie ein gutes Leben mit der Künstlichen Intelligenz aussehen könnte – und dass wir von klugen Maschinen eine Menge über uns selbst lernen können.

Autorin: Manuela Lenzen hat in Philosophie promoviert und schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kognitionsforschung.
Manuela Lenzen: Künstliche Intelligenz. Was sie kann und was uns erwartet
09.04.2024 | 19:30 | Rudolstadt, Schillerhaus, Schillerstraße 25
Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag legte der bedeutende DDR-Oppositionelle Lutz Rathenow seinen literarischen Lebenslauf vor. Von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter erzählt Rathenow von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Schule, Familie, erste Eifersucht. Das Meer, das All, die Mittagsstunde. Janis Joplin, Michail Gorbatschow, Harald Hauswald. Die Wende, das Kino, die Ameisen im Garten. – Lutz Rathenows Leben fügt sich zu einem farbigen Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten zusammen. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäuschte West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten sind freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. In seinem Nachwort setzt Marko Martin diese facettenreiche Biografie in den Kontext der deutsch-deutschen Zeitgeschichte.
Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er schrieb Lyrik und Prosa für Kinder und Erwachsene. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und ging als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen von 2011 bis 2021 eigene Wege. Er lebt in Berlin.
Lutz Rathenow: Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten
10.04.2024 | 09:00 | Meiningen (Casino Lichtspiele)
Ein Bombenattentat zerstört ein Berliner Wohnhaus. Zu den Opfern zählen die Mutter und die beiden jüngeren Brüder der etwa 20-jährigen Maxi. Von nun an fühlt sich die junge Frau unsicher, sie sucht nach Antworten und neuer Orientierung. Kann der charismatische Karl sie geben? (Regie: Christian Schwochow, Drehbuch: Thomas Wendrich, 126 Min., FSK 12, FBW: besonders wertvoll)
Der Film nimmt den deutlich wahrnehmbaren Rechtsruck nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa in den Blick und zeichnet ein beunruhigendes Bild. Es ist zu sehen, wie die Verführungsmechanismen von radikalen Gruppen funktionieren. Dabei erzählt der Film aus der Perspektive der Verführten und des Verführers gleichermaßen, was das Publikum immer wieder in die Geschichte hineinzieht und zur Frage führt: Wie würde ich mich selbst verhalten? Durch geschickte Plot-Twists fügen Schwochow und sein Drehbuchautor Thomas Wendrich nach und nach neue Ebenen hinzu, was der Geschichte Tiefe und Ambivalenz verleiht. Das Publikum kann sich deshalb dem Sog der sich zuspitzenden Handlung kaum entziehen.
Der Filmwissenschaftler Arndt Klingelhöfer wird in dieser Schulfilmveranstaltung in Thema und Form des Films einführen und im Anschluss an die Projektion mit den Jugendlichen über das Gesehene diskutieren.

(Anfragen an Andreas Schubert: Tel.: 01520 8591121)
Schulfilmseminar: Je suis Karl (Deutschland, Tschechien 2021), 126 Min., FSK 12, FBW: besonders wertvoll
10.04.2024 | 19:00 | Rudolstadt, Stadtbibliothek Rudolstadt, Schulplatz 13
Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des technischen Fortschritts. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie managen den Aktienhandel und steuern vielleicht bald unsere Autos. Immer klügere Roboter stehen an den Fließbändern, begrüßen uns im Hotel, führen uns durchs Museum oder braten Burger. Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeit und unsere Freizeit, unsere Häuser und Städte, unsere Wissenschaft, Medizin und Kommunikation, unser Welt- und Menschenbild. Doch neben die Utopie der schönen, neuen intelligenten Technikwelt sind längst Schreckbilder getreten: von künstlichen Intelligenzen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, die unsere Arbeitsplätze übernehmen und sich unserer Kontrolle entziehen.
Manuela Lenzen zeigt, welche Hoffnungen und Befürchtungen realistisch sind und welche in die Science-Fiction gehören. Sie beschreibt, wie ein gutes Leben mit der Künstlichen Intelligenz aussehen könnte – und dass wir von klugen Maschinen eine Menge über uns selbst lernen können.

Autorin: Manuela Lenzen hat in Philosophie promoviert und schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kognitionsforschung.
Manuela Lenzen: Künstliche Intelligenz. Was sie kann und was uns erwartet
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