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21.10.2021 | 19:00 | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7
Neben Denkmälern und Straßennamen zeugen zauberhafte Museumsobjekte von den einstigen Kolonien – doch wie sind sie zu uns gekommen und woher stammen sie? Götz Aly deckt auf, dass es sich in den allermeisten Fällen um koloniale Raubkunst handelt und erzählt, wie brutal deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen in der Südsee auf Raubzug gingen. So auch auf der Insel Luf: Dort zerstörten sie Hütten und Boote und rotteten die Bewohner fast vollständig aus. 1902 rissen Hamburger Kaufleute das letzte, von den Überlebenden kunstvoll geschaffene, hochseetüchtige Auslegerboot an sich. Heute beeindruckt das weltweit einmalige Prachtstück im Berliner Humboldt Forum.
Götz Aly dokumentiert die Gewalt, Zerstörungswut und Gier mit der Geschäftemacherei, Ethnologen und Marinesoldaten über die Kulturschätze herfielen. Das Publikum soll sie bestaunen – erfährt aber wenig vom Leid der ausgeraubten Völker.

Götz Aly ist Historiker und wurde für seine Bücher über den Antisemitismus und die national-sozialistischen Verbrechen vielfach ausgezeichnet, so mit dem Heinrich-Mann- und dem Ludwig-Börne-Preis. 2018 erhielt er für das Buch »Europa gegen die Juden 1880–1945« den Geschwister-Scholl-Preis. Sein neues Buch handelt von deutschen Kolonialverbrechen.
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Götz Aly: Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten.
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