Veranstaltungen

20.05.2022 | 19:00 | Stadt- und Kreisbibliothek Bad Salzungen, Kurhausstraße 12
Buchlesung und anschließendes Gespräch mit den Autoren

Unerzogen, aufsässig, unverbesserlich - wer sich in der DDR nicht zur staatskonformen Persönlichkeit formen lassen wollte, erhielt solche Attribute und wurde oft in Umerziehungsheimen, Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen weggesperrt. Denn Angepasstheit und das Funktionieren im Kollektiv galten der SED als unverzichtbar für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft. In das Leben renitenter Kinder und Jugendlicher wurde massiv eingegriffen, ihre Menschenrechte trat man mit Füßen. Viele von ihnen sind bis heute traumatisiert von den psychischen und physischen Misshandlungen. Grit und Niklas Poppe erklären anhand berührender Schicksale dieses wenig beachtete brachiale Umerziehungssystem und betrachten auch den Umgang mit „Schwererziehbaren“ zur NS-Zeit, das Schicksal der „Verdingkinder“ in der Schweiz sowie fragwürdige Methoden in der Bundesrepublik und in Heimen der Gegenwart.

Grit Poppe, geboren 1964 in Boltenhagen, studierte am Literaturinstitut in Leipzig, arbeitet als freiberufliche Autorin und lebt in Potsdam. Sie schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr Jugendroman „Weggesperrt“ wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher. Für ihren Roman „Verraten“ wurde sie 2021 für den Jugendliteraturpreis nominiert.
Niklas Poppe, geboren 1991 in Potsdam, ist Lehrbeauftragter an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale), studierte dort Deutsche Sprache und Literatur sowie Geschichtswissenschaft und arbeitet u.a. als freier Mitarbeiter in verschiedenen Gedenkstätten. Er lebt in Halle.
Mehr Informationen
Grit Poppe, Niklas Poppe: Die Weggesperrten. Umerziehung in der DDR - Schicksale von Kindern und Jugendlichen - Lesung und Gespräch
Die gewünschte Veranstaltung wurde nicht gefunden.
Menu: