Veranstaltungen

03.11.2022 | 19:30 | Greiz, Alte Papierfabrik Mylauer Straße 3
Lesung und Gespräch

„Glück war eine Falle. Eine Fata Morgana. Glück ließ Krebszellen wuchern. Verbrannte das Gehirn. Glück machte süchtig, wenn man es nur in Aussicht stellte. Glück bedeutete, anzunehmen, man würde fliegen, während man fiel. Glück war ein schönes Haus über einem unheimlichen Keller.“
Doreen fristet ein Leben in Erwartung auf ein festgeschriebenes Glück, doch sie wird immer wieder enttäuscht und ahnt nicht, wie nahe sie vor einem Zusammenbruch steht. Das ändert sich, als sie Theodor begegnet, einem Obdachlosen, den sie von der Straße stiehlt und der fortan die Rolle ihrer großen Lieben spielen soll. Das hat für Theodor durchaus seine Vorteile, nur gibt es da ein tief greifendes Problem… Die Erzählung stellt plastisch ausgestaltete Charaktere vor, mit denen es das Glück nicht gut zu meinen scheint, die in prekären Verhältnissen leben, von Obdachlosigkeit, Armut, Alkoholismus, Mobbing und Marginalisierung bedroht oder betroffen sind und trotzdem ihren Weg suchen und finden müssen… Der Autor nimmt Milieus und Menschen in den Blick, vor den viele oft die Augen verschließen.
Benjamin Schmidt war schon immer ein Krüppel. Er wurde 1989 ohne sein Einverständnis im thüringischen Saale-Orla-Kreis geboren und versucht sich seither mit den Folgen dieses Geschickes zu arrangieren. Der Rollstuhl – Zeugnis, dass es nicht immer gelang – dient ihm heute als Sitz und nur noch wenige sind verwundert, wenn er am Lesepult zurückbleibt, während sich der Besitzer kurz die Beine vertritt. Neben seiner Arbeit als Grafiker, musiziert Schmidt in verschiedenen Projekten, darunter die Berliner Dark Punk/Death Rock-Band Gruftschlampen. Mittlerweile hat er auch einige Bücher geschrieben. Eins davon sogar zweimal.

Eintritt: 4 Euro
Mehr Informationen
Benjamin Schmidt: Mein Mann von unter der Brücke
Die gewünschte Veranstaltung wurde nicht gefunden.
Menu: