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22.01.2023 | 17:00 | Weimar, Lichthauskino im Straßenbahndepot
Filmgespräch mit Manuela Klaut (Medienwissenschaftlerin)

In der vierten Veranstaltung der Filmreihe im Rahmen der ACC-Ausstellung „An den Rändern taumelt das Glück – Die späte DDR in der Fotografie“ wird „Geschlossene Gesellschaft“ von Frank Beyer aus dem Jahr 1978 gezeigt. Der erzählt die Geschichte eines jungen Ehepaars in der DDR, das mit dem kleinen Sohn und Freunden einen Urlaub auf dem Lande verbringen wollte. Als die Bekannten durch einen Unfall nicht kommen können, bleibt das Paar jedoch allein. Zunächst fällt es beiden schwer, sich mit sich selbst zu beschäftigen, doch bald kommen auf schmerzhafte Weise Dinge zur Sprache, die man lange totgeschwiegen hat. Hervorragend gespielte, kammerspielhafte Zustandsbeschreibung einer privaten Krise, die Formen menschlicher Stagnation und Depression thematisiert. Die damit untrennbar verbundene subtile Kritik an der Gesellschaft galt in der DDR als Sakrileg, und so verschwand der Film nach einer einmaligen Fernsehausstrahlung zu später Stunde für elf Jahre im Archiv. In der Folge des Verbots verließen die Hauptdarsteller Jutta Hoffmann und Armin Mueller-Stahl die DDR, und Regisseur Frank Beyer arbeitete jahrelang nur noch in der Bundesrepublik.

Filmreihe zur Ausstellung „An den Rändern taumelt das Glück. Die späte DDR in der Fotografie“ des Forschungsverbundes „Diktaturerfahrung und Transformation“ und der Friedrich Schiller Universität Jena in der ACC Galerie Weimar in Zusammenarbeit von Landeszentrale und Lichthaus Kino im Straßenbahndepot Weimar
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Geschlossene Gesellschaft (DDR 1978)
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