Veranstaltungen
11.02.2025 | 19:00 | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7
Buchvorstellung mit Dr. Anna Corsten-Neidigk, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Neueste Geschichte/Zeitgeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Als Folge der nationalsozialistischen Verfolgung flohen zahlreiche jüdische Historiker aus Deutschland und Österreich in die USA. Nach 1945 setzten sie sich für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Holocaust ein. In den USA avancierten sie rasch zu Pionieren für die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Obwohl sich die Wissenschaftler um einen Austausch mit in Deutschland verbliebenen Historikern bemühten, blieben ihre Bücher in ihrem Herkunftsland teilweise
über Jahrzehnte unbeachtet. Die Gründe für die Missachtung waren vielfältig: Umstritten war vor allem, wer deutsche Geschichte schreiben darf, wie deutsche Geschichte geschrieben werden soll, insbesondere ob und wie der Holocaust zu erforschen sei.
Erst durch Generationenwechsel und ein gestiegenes öffentliches Interesse intensivierte sich der Austausch zwischen den in Deutschland verbliebenen und den emigrierten Historikern. Letztere trugen wesentlich zu der wissenschaftlichen Erforschung
des Nationalsozialismus und des Holocaust bei. Sie zielten auf eine lückenlose Aufklärung der deutschen Vergangenheit, um das Demokratiebewusstsein in Gegenwart und Zukunft zu stärken.
Das Buch basiert auf der 2020 von Dr. Anna Corsten-Neidigk an der Universität Leipzig abgeschlossenen Dissertation. 2021wurde die Studie mit dem Franz Steiner Preis für Transatlantische Geschichte ausgezeichnet. Seit 2022 ist die Historikerin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neueste Geschichte/
Zeitgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Zuvor war sie zwei Jahre am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig.
Die Buchvorstellung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen im Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung“ im Erinnerungsort Topf & Söhne statt. Die Ausstellung setzt Leben und Arbeit von zwanzig Pionierinnen und Pionieren der Holocaustforschung ein Denkmal, die versuchten, der vollständigen Vernichtung jüdischer Menschen und ihrer Kultur noch während des Mordens entgegenzuwirken. Sie dokumentierten die Taten, sammelten Beweise und sicherten Spuren. Sie gründeten Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzten. Sie wollten an die Ermordeten erinnern, den Holocaust ergründen, die Täter vor Gericht bringen und gleichzeitig einen erneuten Genozid unmöglich machen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Foto: Die Sonderausstellung „Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung“ am Institut für Zeitgeschichte in München, 2020 © Institut für Zeitgeschichte, Foto: Alexander Markus Klotz
Als Folge der nationalsozialistischen Verfolgung flohen zahlreiche jüdische Historiker aus Deutschland und Österreich in die USA. Nach 1945 setzten sie sich für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Holocaust ein. In den USA avancierten sie rasch zu Pionieren für die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Obwohl sich die Wissenschaftler um einen Austausch mit in Deutschland verbliebenen Historikern bemühten, blieben ihre Bücher in ihrem Herkunftsland teilweise
über Jahrzehnte unbeachtet. Die Gründe für die Missachtung waren vielfältig: Umstritten war vor allem, wer deutsche Geschichte schreiben darf, wie deutsche Geschichte geschrieben werden soll, insbesondere ob und wie der Holocaust zu erforschen sei.
Erst durch Generationenwechsel und ein gestiegenes öffentliches Interesse intensivierte sich der Austausch zwischen den in Deutschland verbliebenen und den emigrierten Historikern. Letztere trugen wesentlich zu der wissenschaftlichen Erforschung
des Nationalsozialismus und des Holocaust bei. Sie zielten auf eine lückenlose Aufklärung der deutschen Vergangenheit, um das Demokratiebewusstsein in Gegenwart und Zukunft zu stärken.
Das Buch basiert auf der 2020 von Dr. Anna Corsten-Neidigk an der Universität Leipzig abgeschlossenen Dissertation. 2021wurde die Studie mit dem Franz Steiner Preis für Transatlantische Geschichte ausgezeichnet. Seit 2022 ist die Historikerin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neueste Geschichte/
Zeitgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Zuvor war sie zwei Jahre am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig.
Die Buchvorstellung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen im Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung“ im Erinnerungsort Topf & Söhne statt. Die Ausstellung setzt Leben und Arbeit von zwanzig Pionierinnen und Pionieren der Holocaustforschung ein Denkmal, die versuchten, der vollständigen Vernichtung jüdischer Menschen und ihrer Kultur noch während des Mordens entgegenzuwirken. Sie dokumentierten die Taten, sammelten Beweise und sicherten Spuren. Sie gründeten Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzten. Sie wollten an die Ermordeten erinnern, den Holocaust ergründen, die Täter vor Gericht bringen und gleichzeitig einen erneuten Genozid unmöglich machen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Foto: Die Sonderausstellung „Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung“ am Institut für Zeitgeschichte in München, 2020 © Institut für Zeitgeschichte, Foto: Alexander Markus Klotz

Für diese Veranstaltung ist derzeit keine Anmeldung möglich.