Der Podcast der LZT
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Andreasstraße inklusiv. Über ein inklusives Bildungsprojekt in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt.
21.12.2022
»Früher waren die Fenster hier verriegelt. Da waren die Menschen eingesperrt und wurden festgehalten. Sie konnten nicht fliehen. Auch nicht an der Grenze. Die war damals fest zu. Mit Stacheldraht und Zaun. Heute ist die Grenze wieder auf. Heute ist hier ein Museum. Früher war es ein Gefängnis.« Das ist ein Zitat von Ute. Sie arbeitet seit Mai 2022 in einer inklusiven Lerngruppe in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt. Gemeinsam haben die elf Teilnehmer*innen viel über die Geschichte des Hauses gelernt. Seit Dezember 2022 können inklusive Führungen in der Gedenkstätte erlebt werden. Das bedeutet: Einer von sieben neu ausgebildeten Besuchsbegleiter*innen mit Handicap führt gemeinsam mit einem*r Mitarbeiter*in der Gedenk- und Bildungsstätte in einfacher Sprache durch das Haus - zu zweit, in einem Tandem-Team. So werden Menschen mit Handicap zu neuen Vermittler*innen und teilen ihren Blick auf Geschichte. Ab Januar 2023 finden diese besonderen Führungen an jedem ersten Sonntag im Monat statt. Dieser Podcast erzählt von der Entstehung des Projekts und vom gemeinsamen Lernen - Teilnehmer*innen und Projektinitiatorinnen kommen zu Wort. Andreas Kubitza, Fotograf und Mediengestalter, begleitete die Lerngruppe über sieben Monate und produzierte den Podcast. Der Podcast entstand aus einer Kooperation von „kult-werk inklusiv“ – Inklusive Werkstatt für Kultur und Geschichte e.V. und der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung, der dieses Projekt auch sehr am Herzen liegt. Das inklusive Bildungsprojekt wurde gefördert durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. Für die inhaltlichen Aussagen tragen die Macher*innen des Podcast die Verantwortung.
2022 – Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Wer wird nächste Präsidentin oder nächster Präsident?
15.02.2022
Am 10. und wahrscheinlich zur Stichwahl am 24. April werden unsere französischen Nachbarn in diesem Jahr an die Urnen gerufen, um zum zwölften Mal in der Fünften Französischen Republik in direkter Wahl ihren achten Präsidenten im Amt zu bestätigen oder einen neunten zu wählen, möglicherweise auch erstmals eine Präsidentin. In unserem Podcast, basierend auf dem Vortag im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 1. Februar, die die Landeszentrale gemeinsam mit dem Institut français Thüringen und dem Internationalen Büro der Friedrich-Schiller-Universität Jena organisiert hatte, erläutert Dr. des. Valérie Dubslaff, Germanistin und Politikwissenschaftlerin an der Universität Rennes, das politische System Frankreichs und das Prozedere der französischen Präsidentschaftswahlen. In einem Rückblick stellt sie die Präsidenten der letzten 15 Jahre vor. Außerdem liefert sie eine Einschätzung der aktuellen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Situation unseres westlichen Nachbarn. Schließlich stellt sie die Kandidatinnen und Kandidaten für das höchste und mit großer Machfülle ausgestatte Amt an der Staatspitze Frankreichs vor, zeigt ihre politische Ziele auf, umreißt ihre politische Agenda und bewertet ihre Chancen. Am Schluss ihres Vortrags wagt die Referentin Hypothesen zum Verlauf und zum Ausgang der Wahl. Im Juni wird Valérie Dubslaff in drei Präsenzveranstaltungen die Ergebnisse der französischen Präsidentschaftswahlen 2022 auswerten und diskutieren (07.06. Suhl, 08.06. Jena und 09.06. Erfurt).
„Partizipation bedeutet: Alle machen mit. Bei allem.“ – Inklusion in der historisch-politischen Bildungsarbeit
08.12.2021
Jeder Mensch hat ein Recht darauf, historisch zu lernen. Im September 2020 wurde im Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar die Wanderausstellung „Die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ gezeigt. Sie thematisiert eines der verdrängten Kapitel deutscher Geschichte: Die Zwangsterilisationen und die Morde an Menschen mit angenommenen oder tatsächlichen physischen und/oder psychischen Differenzen während der Nazi-Zeit. Diese Menschen gehörten zu den ersten Opfern der deutschen Vernichtungspolitik. Trotzdem gerieten sie nach 1945 in Vergessenheit. Als Team erarbeiteten sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung aus dem Umfeld des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V. seit März 2020 die Inhalte der Ausstellung, gedachten der Opfer und eigneten sich selbst historisches Wissen an. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung, die sich seit langem mit der Aufarbeitung der Euthanasie-Verbrechen in Thüringen beschäftigt, entstand ein umfangreiches pädagogisches Begleitprogramm unter dem selbstgewählten Titel “Wirf einen Blick in die Vergangenheit. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gedenken“. In unserem Podcast stellt die Projektleiterin Thea Jacob den aktuellen Stand der Debatte um historisches Lernen von Menschen mit Beeinträchtigungen vor und gibt einen Einblick in die gewonnenen Projekterfahrungen.
„Umwelt- und Klimaschutz - Das Generationenprojekt“
05.07.2021
In einem Podiumsgespräch der LZT am 18. Juni 2021 in der Kulturkirche Löbstedt ging es um den Umweltschutz. Dabei wurde der Bogen geschlagen von den ersten ökologischen Basisgruppen und der Legalisierung des länderübergreifenden illegalen grün ökologischen Netzwerks „Arche Nova“ in der DDR bis hin zur heutigen „Fridays for Future“ Bewegung. Über die Frage: „Wie teilen wir uns heute die Verantwortung in einem globalen Projekt?“ wurde, moderiert von der Projektreferentin Romy Köhler, intensiv diskutiert.
NS-Bücherverbrennungen in Thüringen
10.05.2021
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten am 30. Januar begann der systematische Kampf gegen den demokratischen Geist. Sofort setzte eine Verfolgungswelle gegen die demokratische Opposition ein. Auch viele Autoren wurden Opfer dieser Repression oder flohen ins Exil. Am 10. Mai 1933 wurden in der „Aktion wider den undeutschen Geist“ der Deutschen Studentenschaft in Berlin Bücher jüdischer, pazifistischer und anderer oppositioneller Schriftsteller öffentlich verbrannt. Vergleichbare Aktionen folgten in zahlreichen anderen deutschen Städten. Auch in Thüringen sind bis in den November 1933 hinein mehrere Bücherverbrennungen nachgewiesen. Eike Küstner zeigt, welche unterschiedlichen Akteursgruppen die lokalen Aktionen vorangetrieben haben und erläutert dies an den Beispielen Mühlhausen, Hildburghausen, Niedergrunstedt bei Weimar, Erfurt und Jena.
"Von Gotha nach Haifa" Fritz Noack (1890-1968) - Mediziner, Sozialist und Zionist
27.04.2021
Fritz Noack ließ sich 1920 in Gotha nieder. Seit 1921 war er der einzige jüdische Kreisarzt in Thüringen. Noack war Sozialist und engagierte sich in in den Gothaer Arbeiterorganisationen ebenso wie in linkszionistischen Gruppen. Für seine Jugendarbeit gab er ein jüdisches Liederbuch heraus, das nach eigenen Angaben, das erste seiner Art im Deutschland war. Bisher wenig beachtet, ist die führende Rolle Fritz Noacks in der zionistischen Bewegung in Thüringen und seine überregionalen Aktivitäten in der zionistisch-sozialistischen Bewegung Poale Zion. Schon seit den 1920er Jahren mit antisemitischen Angriffen konfrontiert, erkannte er früh die nationalsozialistischen Gefahren. Nach der Machtübernahme durch die Nazis wanderte er bereits 1933 mit seiner Familie nach Palästina aus und war hier maßgeblich am Aufbau des Gesundheitswesens beteiligt. Nach der Staatsgründung wurde er Vertreter Israels in der WHO. Judy Slivi erforscht seine Biographie und stellt im Podcast erste Ergebnisse vor.
Der Erfurter Leuchter - Lebenszeichen aus den „Katakomben“ der Altstadt
17.02.2021
Ein Podcast Im Rahmen des Themenjahrs „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ von Lothar Tautz mit Tobias Bassenge als Moderator und Produzent und Dr. Ronen Pinkas als special guest. Die Landeszentrale für politische Bildung führt seit 2013 Schulprojekte mit dem Religionspädagogen und Sozialkundelehrer Lothar Tautz durch. In der im Podcast vorgestellten Schulprojektreihe richten wir den Blick auf das jüdische Leben in Thüringen, insbesondere auf Erfurts jüdisches Erbe, wofür die Stadt gerade den Antrag auf den UNESCO-Welterbetitel gestellt hat. Im Podcast stellt Lothar Tautz in seiner ihm eigenen Art das Schulprojekt vor. Im Fokus steht der „Erfurter Leuchter“, eine Menora, die einer jüdischen Familie gehörte, die bis zu den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten in der Erfurter Altstadt wohnte. Die Menora wurde zu DDR-Zeiten von ihm entdeckt und ist heute eines der wichtigsten Ausstellungsstücke in der Kleinen Synagoge. Sachverständige Verstärkung für das Gespräch hat er sich mit Dr. Ronen Pinkas aus Haifa, seit 2018 auch Dozent an der Uni Potsdam, geholt. Den musikalischen Auftakt spielt die israelische Folk-Gruppe „The Parvarim“ mit „Hevenu Schalom Alechem“. Bei Interesse am Projekt, das ab September in der Alten und Kleinen Synagoge durchgeführt wird, wenden Sie sich bitte an Frau Ursula Nirsberger: Ursula.Nirsberger@tsk.thueringen.de.
Schulprojektreihe 2021 „Ossi-Wessi-Geht’s noch?“
01.02.2021
Schulprojektreihe 2021 „Ossi-Wessi-Geht’s noch?“ - Projektreferent Lothar Tautz im Gespräch - Herr Tautz wurde auch 2021 von der Landeszentrale beauftragt, DDR-Schulprojekte sowohl in traditioneller als auch in digitaler Form durchzuführen. Mit dem digitalen Format konnte er bereits 2020 sehr gute Erfahrungen sammeln. Gemeinsam mit dem Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ e.V. führt die LZT seit 2013 DDR-Schulprojekte mit Herrn Tautz durch. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die DDR multiperspektivisch Blick zu nehmen. Die DDR wird also nicht nur von „oben“ betrachtet, sondern das Augenmerk liegt auch auf den widerständigen Entwicklungen und der Suche nach Freiräumen an der Basis der Gesellschaft. Eine besondere Rolle spielt dabei der Blickwinkel der „Generation Einheit“, also der Schüler*innen selbst. Charakteristisch für das Projekt ist wieder, dass in der Ergebnisphase die Frage nach der aktuellen Bewertung der Deutschen Einheit und den Auswirkungen des Vereinigungsprozesses bis ins Heute gestellt und gemeinsam mit den Jugendlichen nach Antworten gesucht wird. Im Podcast stellt Lothar Tautz in seiner ganz eigenen Art das aktuelle Schulprojekt „Ossis-Wessi – Geht’s noch?“ vor. Bei Interesse am Projekt, das an Thüringer Schulen zum Einsatz kommen soll, wenden Sie sich bitte an Frau Ursula Nirsberger: Ursula.Nirsberger@tsk.thueringen.de
Das KZ Buchenwald 1937 bis 1945 | Interview mit Dr. Michael Löffelsender
23.12.2020
Die aktuelle Publikation der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen stellt die Geschichte des KZ Buchenwald kompakt vor. Radio F.R.E.I. sprach mit dem Autor und Historiker Dr. Michael Löffelsender. Zum Inhalt des Buchs: Im Sommer 1937 ließ die SS auf dem Ettersberg nahe der Stadt Weimar das KZ Buchenwald errichten. Es wurde zu einem der größten nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bis zur Befreiung im April 1945 durchliefen mehr als eine Viertelmillion Menschen aus nahezu allen Ländern Europas das Lager auf dem Ettersberg oder eines seiner 130 Außenlager. 56.000 von ihnen überlebten nicht. Der vorliegende Band stellt die Geschichte des KZ Buchenwald in wesentlichen Zügen, Entwicklungen und Zusammenhängen vor. Der Blick auf die Binnengeschichte des Lagers wird verbunden mit dem Blick auf die deutsche Gesellschaft im Nationalsozialismus - eine Gesellschaft, die Ausgrenzung und Konzentrationslager überwiegend für gerechtfertigt hielt und sich der Lager und Häftlinge auf vielfältige Art und Weise bediente.
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